Corona-Tagebuch: Nach 22 Wochen darf die Feuerwehr wieder Dienst tun

Am 13. August erst nahm die Feuerwehr in Winsen ihren regulären Dienstbetrieb wieder auf.

Auf dem Instagram-Account der Feuerwehr Winsen kann man seit letztem Freitag wieder Feuerwehrleute in Übungssituationen sehen. Ist bestimmt geil, bei über 30 Grad im Schatten Kletterübungen mit Mundschutz zu machen (der Mast, an dem da geklettert wurde, befand sich übrigens nicht im Schatten).

Aber immerhin konnte die Feuerwehr nach 22 Wochen Pause nun ihren Dienst wieder aufnehmen. Und einmal mehr wundert man sich etwas über die Prioritäten in Sachen Corona – denn am Unwillen der Feuerwehrkameraden wird es eher nicht gelegen haben.

Etwas schleifen lassen hatte ich in den letzten Wochen und Monaten den Blick auf das jeweils aktuelle Regelset. Aus zwei Gründen: Die gefühlt steigende Frequenz der Regeländerungen machte es schwieriger, sie noch zu konkret verfolgen. Und sie waren für mich persönlich auch nicht so irrsinnig relevant, nachdem man in überschaubarem Rahmen wenigstens mal wieder Freunde treffen durfte. Gerade letzteres war eigentlich die ganze Zeit das Einzige, was mich wirklich genervt hatte.

Jetzt sind mir allerdings wieder mal der Stufenplan und die ganzen Regeln in Erinnerung gerufen worden. Und zwar, weil die Landesregierung Niedersachsens die geplanten weiteren Lockerungen auf Mitte September verschoben hat – und zwar mit Verweis auf das aktuelle Infektionsgeschehen.

Die Lockerungen betrafen Kongresse, Messen und Ausstellungen. Keine Ahnung, ob eine nennenswerte Zahl solcher Veranstaltungen wirklich betroffen ist, weil sehr wahrscheinlich kaum jemand die Verwegenheit besessen hat, etwas derart großes und teures in diesen Zeiten zu planen.

Die Coronasituation im Landkreis stellt sich etwas entspannter dar, als letzte Woche. Die Zahlen sind leicht gesunken und der 7-Tage-Trend sogar deutlich. Vielleicht war es das also auch schon wieder mit der „Welle“. Aber genau so gut kann sich das im weiteren Verlauf der Woche auch noch mal wieder verschärfen. Für eine Entwarnung ist es jedenfalls noch zu früh.