Corona-Tagebuch: Maskiert einkaufen

Wer eine Maske trägt, denkt, er ist immun gegen jegliche Infektion. Das habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder mal beobachtet.

Aber vorhin war ich das erste Mal maskiert einkaufen und konnte diesen Denkfehler in seiner ganzen Pracht genießen. Gleich am Eingang blockierte ein Pärchen (eh blöd) den Weg an der rechten Seite beim Gemüse, eine einzelne Frau, die mit ihrem Handy spielte, die linke. Ich stoppte also sofort, wurde von beiden aber nur doof angeglotzt, kam mir dumm vor und sagt mir scheiß drauf, dann geh ich da jetzt halt links vorbei.

Ein paar Idioten gibt es ja immer, dachte ich noch so. Um dann aber festzustellen: Nein, seit die alle ne Maske tragen, interessieren sie Abstände einfach nicht mehr. Keinen einzigen haben sie interessiert, niemanden außer mir. Auch das – ebenfalls maskierte, obwohl es das nicht müsste – Personal nicht.

Ich habe solche Reaktionen auf einen Maskierungszwang schon vor Wochen geahnt. Und ich glaube, man muss auch nicht wahnsinnig visionär unterwegs sein, um sowas ahnen zu können. Warum wurde dieser alberne Zwang trotzdem eingeführt? Was soll das?

Man kommt sich natürlich gleichzeitig irgendwie behämmert vor, klar. Vor allem aber ist es echt scheiße, dadurch zu atmen und selbst etwas Simples wie Einkaufen ist wirklich sofort unnötig anstrengend mit dem dummen Lappen vor der Fresse.

Es nervt tierisch. Aber wenn es sinnvoll wäre, würde es mich nicht halb so sehr aufregen. Ist es aber, wie es scheint, unter dem Strich einfach nicht.

Es gibt im Landkreis Stand 1.5. 190 Infizierte und nach wie vor 9 Tote.