Corona-Tagebuch: Die zweite Covidiotenwelle

Heute morgen war ich mal in nem anderen Rewe als sonst. Mir ist aufgefallen, dass die Bodenmarkierungen zum Abstandhalten an den Kassen fehlten. Offenbar montieren Läden die inzwischen also schon wieder ab.

Vielleicht ist das etwas voreilig, denn die Zahlen ziehen weiter an – auch im Langfrist-Trend hier im Landkreis ist das deutlich zu sehen.

Am Wochenende standen die Zahlen bei 97 Infektionen, wir waren hier also schon fast dreistellig. Den Freitag in der Vorwoche warens noch 36.

Und auch, wenn man die Kurve über den gesamten Zeitraum betrachtet, ist die aktuelle Welle schon signifikant.

Was sie aber immer noch nicht ist: Katastrophal schnell steigend. Gut, sobald man das ablesen könnte, wäre es dummerweise aber auch etwas zu spät, die Infektionen einzudämmen, denn dann stünde der nächste Lockdown eben einfach mal wirklich vor der Tür. So wie es jetzt grade ist, ist es nach wie vor beherrschbar und keine Katastrophe.

Man muss aber auch sagen, dass es ziemlich viele Gegenden gibt, in denen es jetzt wieder deutlich schlimmer aussieht. Schleswig-Holstein hatte zunächst irgendwelche Einreisebeschränkungen für Menschen aus Berlin-Mitte, also aus genau einem Berliner Bezirk erlassen. Darüber lästerte glaube ich erstmal die halbe Republik und es ist auch irgendwo lächerlich.

Inzwischen sind es aber mehrere Länder, die das so handhaben und es sind jetzt auch mehrere Berliner Bezirke, die es betrifft. Gleichzeitig sinds im niedersächsischen Landkreis Vechta aber nunmal auch mehr als 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 7 Tagen, so dass man theoretisch auch gegenüber Leuten von hier Einreisebeschränkungen verhängen müsste.

Es wird nur irgendwann lächerlich. Denn als Maßstab wird dann der Erstwohnsitz genommen. Ob derjenige vielleicht die letzten Wochen gar nicht zuhause war, spielt keine Rolle, weil kann man ja auch schwer kontrollieren und so weiter. Nur: Wie sinnvoll sind dann solche Regelungen überhaupt?

Achso und endgültig albern werden solche Regelungen, wenn man komische Ausnahmen definiert. Denn von dieser Regelung nicht betroffen sind: Bundestagsabgeordnete. Also Leute, die noch mal wesentlich mehr Kontakt zu anderen Menschen haben, als der durchschnittliche Berliner.

US-Präsident Donald Trump ist vor einigen Tagen positiv auf Corona getestet und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Mitten im Wahlkampf. Es scheint ihm allerdings blendend zu gehen, gestern hat er zum Beispiel einfach mal einen Ausflug gemacht und sich ein bisschen von seinen Fans bejubeln lassen.

Wäre ich Donald Trumps Wahlkampfmanager, dann hätte ich übrigens auch eine Corona-Infektion empfohlen. Wieder ein paar Tage, in denen die Medien nur das Thema Donald kennen. Und wenn er aus dem Krankenhaus raus ist, kann er bei jedem verdammten Wahlkampfauftritt behaupten, er hätte Corona überlebt, dieser Teufelskerl und so weiter und so fort.

Ich denke, niemand wäre verwundert, wenn diese Infektion frei erfunden gewesen wäre. Sie passt einfach zu gut in. Auch zeitlich.

Bei Ursula von der Leyen, der EU-Kommissionspräsidentin, würde ich eher keine Absicht unterstellen. Die befindet sich in Selbstisolation. Sie ist allerdings negativ getestet worden, hatte aber Kontakt zu positiv-getesteten Personen.

Ulkig ist nur, dass sie ihre Selbstisolation offenbar in ihrem Büro veranstaltet, statt zuhause. Es sei denn, das ist ihr Wohnzimmer. Das wäre dann eben aus anderen Gründen schräg.

Bei so vielen komischen Geschichten, die vorneweg von unseren politischen Eliten veranstaltet werden, sehe ich neben der nächsten Coronawelle mehr noch eine weitere Covidiotenwelle auf uns zu rasen. Denn die werden ja wieder mal gefüttert ohne Ende.