Die Lüneburger Anti-Coca-Cola-Kampagne

Ich kann das Theater null nachvollziehen. Vielmehr fänd ich es fragwürdig, wenn insbesondere Bürgermeister einer Stadt, die ein bundesweit bekanntes und beliebtes Mineralwasser erzeugt, irgendwas anderes als dieses auf dem Tisch hätte (mit Ausnahme des Lüneburger Leitungswassers vielleicht), als eben dieses Lüneburger Mineralwasser. Wo bleibt der Lokalstolz auf dieses vermutlich bekannteste überregionale Produkt der Stadt?

Gerade in Zeiten der Krise sind krisenfeste Arbeitsplätze ein weiteres Plus. Gerade diese entstehen nicht zuletzt durch Vio. Was ist falsch daran, die heimische Wirtschaft wo immer es geht zu unterstützen? Hier profitieren einfach absolut alle.

Für mich steht hier der Verdacht im Raum, dass es vor allem um eine vielleicht auch antiamerikanisch motivierte Kampagne gegen den ungeliebten Coca-Cola-Konzern geht und sonst um gar nichts. Das ist natürlich genau so legitim aber man könnte es ja wenigstens offen zugeben.

Coca Cola tut im Prinzip auch nichts anderes, als jeder andere Getränkehersteller dieser Welt auch: Wasser in ein Produkt umwandeln (und sei es, wie hier, lediglich durch das Abfüllen und verkaufen) und damit eben Geld verdienen. Daran ist erstmal nichts falsch, und nichts kritikwürdig.

Ich komme nicht aus Lüneburg, sondern aus dem Nachbarlandkreis Harburg. Bei uns wird die halbe Lüneburger Heide durch die Freie uns Hansestadt Hamburg leergepumpt. Etwas, das sicherlich auch seine Auswirkungen auf Teile des Kreises Lüneburg hat. DAS wäre, wenn wir über Wasser reden, mal ein Thema, das sich auch mengenmäßig lohnen würde.

Das Theater um Vio hingegen mutet vor dem Hintergrund der eigentlichen Probleme rund um das Thema Trinkwasser geradezu lächerlich an. Würde dort beispielsweise Hella bohren, wäre mutmaßlich überhaupt nichts los. Und das lässt die Sache doch etwas eigenartig aussehen, von außen betrachtet.