Was einen Podcast ausmacht…

…ist zwar einigermaßen umstritten, spätestens, seit Spotify den Begriff in „alles, was man in Spotify findet und was keine Mucke ist“ umzudeuten versucht.

Grade wollte ich den „Datenfunk“ abonnieren, einen Podcast über Datenschutz vom Landesdatenschutzbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz. Ist aber nicht abonnierbar. Apps finden nichts mit diesem Namen und geht man auf die Seite, bekommt man folgenden absurd wirkenden Hinweis zu lesen:

Hier können Sie „Datenfunk“, den Podcast des LfDI, anhören. Dieser erscheint ab jetzt regelmäßig und behandelt in kurzen Folgen aktuelle Schwerpunktthemen zu Datenschutz und Informationsfreiheit. Außerdem werden Einblicke die Arbeit des LfDI als Aufsichtsbehörde unter DS-GVO und Landestransparenzgesetz gegeben.

Zitat von hier.

Darunter dann ein Link, der zu einer weiteren Seite führt, auf der dann ein eingebetteter Player zu sehen ist.

wtf? Soll ich jetzt einmal im Monat händlich da hingehen und gucken, obs ne neue Folge gibt? Internet wie 1995, nur mit Ton? Leute, ein Podcast ist vor allem ein verdammter Feed!

Ein ähnliches Erlebnis hatte ich vor einigen Tagen, als ich versuchte, diesen Podcast zu abonnieren. Kein Feed zu sehen, nirgends. Verzeichnisse kennen ihn auch nicht. Verzweifelt schreibe ich eine E-Mail an den Blogger und frage noch explizit nach der Feed-URL. Die immerhin nur Minuten später eintrudelnde Antwort sagt alles und nichts zugleich, denn anstelle einer Feed-URL klärt man mich auf, dass die URL zur Podcast-Episode in genau dem Artikel unten zu finden sei, der mich überhaupt erst zu dieser Nachfrage veranlasst hatte… ich bin immer noch unschlüssig, ob ich mir die Mühe machen möchte, zu erklären zu versuchen, worin der Unterschied zwischen einer Feed-URL und einer Beitrags-URL liegt. Zunächst habe ich davon abgesehen, weil ich nicht so richtig weiß, wo ich anfangen soll.

Ist es nicht traurig, wie das Medium Podcast versehentlich aus reiner Unwissenheit von Leuten kaputtgemacht wird, die es eigentlich besser wissen sollten und auch könnten? Ein Podcast ohne abonnierbaren Feed ist nichts weiter als eine Sounddatei im Internet. Findet man, wenn man danach googelt aber niemals wird man mitbekommen, ob es neue Beiträge gibt. Was ja eigentlich der Witz an einem Podcast ist und der Grund, warum ich irgendwann mal sogar einen zweistelligen Betrag ausgegeben habe, um eine Podcast-App zu haben, die auf all meinen Geräten synchronisiert und sogar im Browser funktioniert. Würde ich alle meine aktuell 105 abonnierten Podcasts gerne täglich händisch abrufen wollen, hätte ich mir das sicherlich gespart, meine Güte!