Wacken fällt noch mehr ins Wasser als sonst

Es gibt natürlich verschiedene Dinge, die das Wacken Open Air immer ausmachen. Dass man da – anders als bei den meisten anderen Festivals – nach wie vor motorisiert auf den Campingplatz darf, war sicherlich nie das wichtigste Feature, aber eines, dass nicht nur sehr geschätzt wird (einfach, weil man dann vor Ort eine komplett andere Versorgungslage hat), sondern auch eines, mit dem Leute, die da hin wollen, meist fest kalkulieren. Sprich: Sie haben eben nen Kühlschrank dabei und entsprechende Lebensmittel, planen vielleicht sogar im Auto zu pennen, statt im Zelt (haben also gar keins dabei) und sind halt rein organisatorisch perfekt darauf eingerichtet, ein Auto oder einen Camper in der Nähe zu haben und all ihr Zeug damit an- und wieder abzutransportieren.

Vor etwa zwei Stunden gab der Veranstalter nun bekannt, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals die Anreise per Kraftfahrzeug ab sofort nicht möglich sei. „Finaler Anreisestopp für Kraftfahrzeuge“ heißt es wörtlich. Das wird für viele Gäste eine Katastrophe sein.

Der Grund sind die Bodenverhältnisse aufgrund wochenlanger Regenfälle. Die haben wir ja hier auch alle ab- und mitbekommen. Selten war ein Sommer derart beschissen nass.

Der Schritt wird der Festivalorga nicht leicht gefallen sein und wird etlichen Fans das Festival entweder deutlich unkomfortabler machen, als es aufgrund des nach wie vor bescheidenen Wetters ohnehin schon ist – oder aber zu deutlichen Mehrausgaben führen, weil man sich dann doch lieber ein Hotel sucht und anders anreist. Oder mal dreht um und pfeift ganz auf das Festival (für das man 300 Euro hingeblättert hat, übrigens).

Für mich ist das egal, ich bin da nicht. Aber ich kenne genügend Leute, die da sind und für die es mir einfach nur leidtut, was da aktuell los ist. Das sage ich auch als jemand, der da auch schon diverse echte Scheißwetter-Festivals erleben musste, die schon dann deutlich weniger Spaß machen, wenn man mit nem KFZ anreisen darf.