Podcastfrust

Neulich schon regte es mich beim neuen Podcast der FDP-Fraktion in Niedersachsens Landtag auf, dass man meinte, einen iTunes-Link und einen zu Spotify zu nennen und das sei dann jetzt also der Podcast.

Gestern stellte FDP-MdB Thomas Sattelberger einen Podcast vor und einen Link zu Deezer und einen zu Spotify und um es so richtig bekloppt zu machen auch noch einen zu YouTube. YouTube! Wer hört Podcasts über YouTube?

Beide Male wies ich darauf hin, dass zum Abonnieren eines Podcasts mindestens eine Feed-URL nötig ist und einem Spotify-Links nichts bringen. Mit denen kann man das Ganze natürlich über Spotify hören. Aber wer Podcasts mag, der hört die halt in einer entsprechenden App und nicht mittels Spotify. Schon gar nicht über Deezer. Und wirklich, wirklich nicht über YouTube.

Offenbar ist immer mehr Menschen gar nicht klar, was ein Podcast ist – und was nicht. Natürlich ist ein Podcast in erster Linie ein Feed, aus Sicht des Hörers also einfach eine entsprechende URL mit diesem Feed. Mehr nicht, alles Andere ist optional. Und sicherlich auch nicht ganz blöde. Es spricht auch gar nichts dagegen, seinen Podcastfeed auch bei Spotify einzuspeisen oder bei Deezer. Obligatorisch ist es ohnehin, ihn bei iTunes einzutragen. Und natürlich kann man sich die Mühe machen, das auch noch mal alles auf YouTube in einen Feed zu packen. Alles nicht falsch, alles nicht dumm.

Aber zu glauben, dass Audioinhalte zu Podcasts werden, wenn man sie bei Spotify reinstellt oder bei iTunes listet, ist halt falsch. All das hilft Hörern dabei, die Sachen zu finden, weswegen sie, wie gesagt, sicher nicht falsch sind.

Aber der Podcast ist ein verdammter Feed. Nur mit diesem Feed kann man ihn letztlich abonnieren, wenn man normaler Hörer ist und nicht Spotify-Gelegenheitshörer (für echtes regelmäßiges Podcasthören ist die App, die ich übrigens für Musik gerne und auch sehr aktiv nutze, wirklich nicht geeignet) ist.

Also nennt gerne Links zu Spotify, Deezer, YouTube und hastenichtgesehen. Aber oben drüber als allererstes, da gehört halt die Feed-URL hin – und falls Ihr das zu nerdig findet, dann verlinkt halt das entsprechende Blog, in dem die Podcastepisoden veröffentlicht werden und dass den Feed generiert.

Hat die niedersächsische FDP-Fraktion umgehend begriffen und die Feed-URL nachgeliefert. Bei Herrn Sattelberger habe ich den Eindruck, dass gar nicht wirklich angekommen ist, was eigentlich mein Kritikpunkt gewesen ist. Irgendwie traurig.