Eigenverantwortung statt Moralapostelei

Wenn demnächst wieder jemand gegen die angeblich ihre Tiere nicht respektierende Landwirtschaft oder die böse Fleischfabrik Tönnies zetert und hetzt, denkt einfach an diesen interessanten Vorgang, den ein Wissenschaftler wie folgt kommentiert:

„Dass Kunden in Umfragen auf abstrakte Fragen danach, wie hoch ihre Ausgabebereitschaft für ethische Zwecke sei, oft anders antworteten, als sie sich beim konkreten Kaufakt verhielten, sei letztlich zu erwarten.“

Wasser predigen, Wein trinken. Und genau deswegen ist diese Moralapostelei so wohlfeil und falsch.

Was Landwirte und Billigschlachter bedienen, ist das offensichtlich vorhandene Kaufverhalten, ist eine konkrete Nachfrage. Niemand verdient es, dafür verurteilt zu werden. Zumal es wirklich gar nichts ändern würde, gäbe es diese ganzen „schwarzen Schafe“ im Inland nicht, denn dann kämen US-Schwein und Argentinien-Rind eben aus Übersee, wo das Tierwohl erst Recht keine Rolle spielt.