Corona-Tagebuch: 14 Tage Lockdown2

Seit Anfang des Monats ist mal wieder Lockdown. Aus unerfindlichen Gründen hat man Restaurants und Hotels geschlossen, nachdem diese sich teuer und aufwendig technisch aufgerüstet hatten, Schulen und Kitas, in denen auf die Methode „Fenster auf“ gesetzt wird, jedoch nicht.

Generell fällt auf, dass der Staat sich einen schlanken Fuß macht, wenn es um irgendwelche Maßnahmen geht. Da ist alles egal, während der Rest der Bürger drangsaliert wird bis zum Gehtnichtmehr.

Man darf gespannt sein, ob das reicht. Ich würde immer noch dagegen wetten – allerdings gibt es bezogen auf unseren Landkreis erste positive Entwicklungen zu vermelden. Die Inzidenz sank nämlich Ende der Woche erstmals deutlich. Sie ist jetzt zwar „nur“ auf dem Stand der Vorwoche aber vielleicht ist das ja trotzdem der Anfang einer positiven Entwicklung.

Auch, wenn wir uns die Welle komplett ansehen, sieht das positiv aus. Natürlich ist es zu früh, das sicher zu beurteilen aber vielleicht sehen wir hier den Anfang der Stagnation:

Zum Vergleich hier einmal die gesamte Entwicklung seit März:

Wir sehen, dass wir damals wochenlang Stagnation hatten, bevor es im Mai erst wieder deutlich abwärts ging. Nichts spricht dafür, dass das jetzt schneller gehen könnte.

Jedenfalls werden die vollmundigen Versprechen der Politik, man könnte vernünftig Weihnachten und Silvester feiern, wenn man jetzt brav durchhalte, sich sehr wahrscheinlich auch mal wieder als Lügen herausstellen. Nicht, dass irgendwer daran ernsthaft geglaubt hätte.

Ich weiß trotzdem nicht, warum die Politik keine Möglichkeit auslässt, die Leute zu verscheißern. Der Erfolg davon ist, dass Rechtsextreme einen gewissen Zulauf verzeichnen von Leuten, denen das alles auf den Zeiger geht. Je mehr man alles daran setzt, den Leuten auf den Zeiger zu gehen, desto mehr Profitieren die Hirse-Hitlers der Republik und man hat wirklich den Eindruck, die Politik will das so haben.

Auch jetzt wieder. Vor drei Wochen hieß es: „Lockdown Light“ (effektiv ist der wie der normale Lockdown, nur ohne Schulen zu schließen, von daher schon komplett irreführende Wortwahl). Nachdem der war, wurde schon in Woche 1 davon geredet, dass das eventuell länger dauern könnte. In der letzten Woche kam dann sogar Bundeskanzlerin Merkel an und ließ was von „an Lockerungen ist nicht zu denken“ verlauten. Heute ein ähnlicher Spruch vom Wirtschaftsminister.

Man wartet also die tatsächlichen Entwicklungen beim Infektionsgeschehen nicht mal ab, bevor man bereits ihren Misserfolg annimmt. Logisch, dass das Leute auf die Palme bringt. Das ist so unnötig destruktiv, dass es schwer fällt, hier keine seltsamen Absichten zu unterstellen. Aber vermutlich ist es wirklich dem geschuldet, dass die Bundesregierung aus lauter Vollpfosten besteht. Leider genügend Landesregierungen ebenfalls.