Filterbubble-Podcast: Ein Zwischenstand

Vor ungefähr 7 Monaten begann ich aus einer relativ spontanen Laune heraus zu Podcasten. Beziehungsweise einfach einige ausgewählte Artikel dieses Blogs in ein Mikrofon zu lesen. Mehr ist es ja bis heute nicht.

Die Frequenz hat in letzter Zeit ein bisschen nachgelassen aber es ist nunmal so, dass ich keinen fixen Sendeplan habe, sondern es müssen Thema, ausreichend Zeit und die Lust das grade jetzt mal nicht nur aufzuschreiben, sondern auch einzulesen, zusammenkommen. Bis zu 1-2 Stunden dauert das Ganze dann doch schnell mal, muss einfach passen. Deswegen kann und will ich auch weiterhin keine Garantie über irgendeine Regelmäßigkeit abgeben – aber es gibt ja zum Glück die Möglichkeit des Abos, über das man automatisch über neue Folgen Informiert wird.

Und eine neue Folge gab es ja heute morgen erst. War auch nicht geplant, sondern absolut spontan. Jetzt am Abend habe ich spaßeshalber mal in die Abrufzahlen geguckt. Also nicht für die eine Folge, sondern in Summe.

Es gab bisher 30 Folgen plus Nullnummer und tatsächlich sind die direkt über meinen Feed immerhin insgesamt 499 angehört worden. Über Spotify kommen noch mal 132 Streams dazu.

Dafür, dass ich bei diesem Podcast wider besseren Wissens so ziemlich alles falsch mache, was man falsch machen kann (unregelmäßige Erscheinungsweise, viel zu kurz, vorgelesen, keine Aufforderung zum Abonnieren oder weiterempfehlen im Podcast und auch sonst nicht wirklich Promotion) finde ich das doch überraschend viel.

Und es kommt auch häufiger mal vor, dass mir Leute mitteilen, dass sie mal reingehört oder sogar alles durchgehört haben. Neuerdings gelegentlich auch von Leuten, die ich persönlich bis dahin gar nicht kannte.

Das ist schon witzig. Erinnert mich ein wenig an die Anfangszeiten dieses Blogs. Auch da wurde ich teilweise von Fremden angesprochen ob ich es denn wäre.

Podcasts sind glaube ich tatsächlich in vielfacher Hinsicht heute so ein bisschen dort, wo früher mal Blogs waren: Ein Medium, das jeder einfach so beginnen kann und das durchaus Potenzial hat, gleichzeitig aber auch gerade dabei ist, seine Unschuld zu verlieren, in dem sich zunehmend Möglichkeiten der Monetarisierung auftun. Vor ein paar Jahren wusste kaum jemand, was das überhaupt ist, inzwischen ist es fast schon Mainstream, sich ein paar Shows anzuhören und es gibt bereits Shows, die damit richtig Reichweite haben.

Das wiederum wird dieser Podcast wohl nie schaffen. Ich glaube, dazu ist das Format einfach ein bisschen zu speziell und zu wenig darauf getrimmt, dass es wirklich Massen erreicht. Macht aber auch nichts.

Wobei ich durchaus Lust hätte, irgendwann mal einen „echten“ Podcast zu starten. „Echt“ im Sinne von einer Unterhaltung von zwei oder mehr Personen über konkrete Themen. Die dauern dann auch etwas länger als 5-10 Minuten.

Warum sind die Folgen so kurz? Na, weil ich mich auf ein bestimmtes Thema stürze, dass mir grade begegnet. Dazu schreibe ich mi dann ein paar Gedanken runter, ziehe irgendwelche Schlüsse daraus, die ich natürlich auch noch mehr oder weniger gründlich nachrecherchiere. Manchmal stelle ich sogar Shownotes mit Links zusammen. Dann überarbeite ich den Text noch mal und versuche mir dabei vorzustellen, ihn zu sprechen. Es ist nämlich so, dass man wirklich etwas anders schreibt, als man spricht und ich ändere in diesem Durchgang noch einmal eine ganze Menge. Allein das Verfassen des Skripts dauert auf diese Weise also erheblich länger, als wenn ich einfach nur so einen Blogartikel geschrieben hätte.

Und dann spreche ich den Text ein. Ich versuche das möglichst sorgfältig zu tun, also ohne Versprecher und mit deutlicher Aussprache und vernünftiger Betonung. Das ist machbar aber anstrengend – auch wenn es nur ein paar Minuten sind. Man muss sich ganz schön konzentrieren dabei. Ein paar Verhaspler sind am Ende meistens dann doch drin. Aber dafür wird das ganze ja dann noch nachbearbeitet, da schneide ich den ganzen Schrott raus, filtere so gut es geht Rauschen raus und passe noch ein paar andere Sachen an, damit es einigermaßen klingt.

Und am Ende sitzt man dann eben für 7 Minuten Podcast eineinhalb Stunden an der Produktion. Was okay ist, es macht ja Spaß. Aber Wenn ich auf diese Weise zum Beispiel eine halbe Stunde produzieren wollen würde, säße ich da wahrscheinlich Tage dran und das läuft einfach nicht. Und ich schätze, daran hätte ich auch nicht wirklich Freude.

Aber falls jemand Lust hat, mit mir über ein konkretes Thema zu sprechen und den Podcast mit mir zusammen aufzunehmen, darf er sich gerne melden. Die „Filterbubble“ ist da recht flexibel ;)

Ich freue mich jedenfalls, dass jede Folge bisher im Schnitt immerhin so 20 Mal gehört wurde. Das ist eine Zahl, die den Aufwand absolut rechfertigt und motiviert mich hinreichend.