Corona-Tagebuch: Wer sagt’s der Regierung?

Die Inzidenzen fallen quasi überall, bundesweit. Auch bei uns. Ohne, dass dafür großartig gelockdowned worden wäre, trotz, dass die Temperaturen und das Wetter insgesamt Erkältungen eher begünstig. Und auch trotz dass immer mehr 2G stattfindet, also Leute viele Möglichkeiten haben, andere anzustecken.

Vor einer Woche hatten wir im Landkreis Harburg noch eine Inzidenz jenseits der 50, gestern lag sie bei 41 mit sinkender Tendenz. Die Hospitalisierung hat sich von fast 5 auf 2,5 halbiert. Die Intensivbettenbelegung ist auf 4,8% gefallen. Aus 360 aktiven Fällen sind 255 geworden.

Die Pandemie ist vorbei, überall. Der Rest Europas macht alles auf, schafft alle Regelungen ab. Wir halten 2G für das höchste der Gefühle. Vielleicht muss das so, ich weiß es nicht. Aber wirklich einleuchten will es nicht.

Nach wie vor veranstaltet die Landesregierung 1-2 Pressekonferenzen pro Woche, in der neue Regeln verkündet werden. Einen Überblick, was jetzt ist und was wie gemacht werden darf, hat schon lange niemand mehr und wer nicht völlig bescheuert ist, legt das jeweils nach bestem Wissen und Gewissen aus und muss normalerweise auch keine Konsequenzen fürchten – einfach, weil wir über diesen Punkt lange hinweg sind. Einfach, weil die Pandemie in Wirklichkeit vorbei ist.

Irgendwer muss das jetzt vielleicht noch mal der Regierung sagen. Wenigstens der Landesregierung. Die abgewählte Bundesregierung wird sich dafür ohnehin nicht mehr interessieren.

Ich finde es okay, die Situation weiter aufmerksam zu beobachten. Das tut ganz Europa, vermutlich der ganze Rest der Welt. Aber der Regelungsrahmen sollte jetzt so geöffnet werden, dass wenigstens Geimpfte sich komplett frei bewegen können. Eine Maske im Supermarkt und an anderen Orten, wo Ungeimpfte rumspringen und Gefahr laufen, sich zu infizieren, sehe ich gerade noch ein, insgesamt Wünsche ich mir aber, dass die Einschränkungen für Geimpfte so gut wie vollständig wegfallen. Es reicht jetzt mal.