Ich habe meinen Eltern vorhin glaube ich zum dritten Mal erklärt, wie man einen Videoanruf mit WhatsApp bewerkstelligt. Das ist ja eigentlich nicht schwer aber wenn man es einfach nie macht, dann anscheinend schon. Naja, vielleicht ändert sich das ja jetzt.
Unsere Volksbank bietet Firmen an, gratis Werbung auf ihrer Website zu zeigen. Und zwar auf einer speziellen Coronahilfe-Seite. Gratis! Geiles Angebot. Werbung an einem Ort, den keiner jemals von sich aus aufsuchen wird. Man hat das Gefühl, dass manchmal einfach nur wichtig ist, so zu tun, als würde man irgendwie helfen wollen.
Neulich habe ich diese Banner an der Straße gesehen, mit denen anscheinend irgendwie Krankenhauspersonal „angefeuert“ werden soll. Kam für mich eher peinlich rüber. Nun bin ich nicht Krankenhauspersonal aber ich glaube, ich würde mich über sowas ärgern. Nett gemeint aber komplett sinnfrei und es wirkt eher alibimäßig: Um Dir nichts wirklich Gutes tun zu müssen, haben wir hier mal nen Fuffi investiert, um so ein Banner aufzustellen. Yey.
Inzwischen melden manche Kliniken Kurzarbeit an und kommen finanziell in schwereres Fahrwasser. Einfach, weil sie alles Mögliche verschieben mussten, um Intensivbetten frei zu halten. Was ja richtig ist. Nur eben die Nebenwirkung hat, dass leere Betten eben auch leere Kassen bedeuten – während aber die auf PVC-Bannern am Straßenrand wertgeschätzten Angestellten der Kliniken komischerweise trotzdem darauf bestehen, wie üblich bezahlt zu werden. Was ja bekanntlich auch nicht übermäßig üppig ausfällt aber eben genügt, damit eine Klinik, die viel zu wenig Geld verdient, so langsam gucken muss, wie sie denn weiterhin ihren gerade jetzt nicht ganz unwichtigen Betrieb aufrecht erhalten kann.
Und die Kommunisten so: Jahaa, hättet ihr die Krankenhäuser mal nicht alle privatisiert!
Und ich so: Keule, abgesehen davon, dass GmbH noch lange nicht „privatisiert“ bedeutet, hätten auch als Körperschaften des öffentlichen Rechts geführte Kliniken das Problem, dass sie mit ihrem Budget nicht hinkommen und müssten irgendwie zusätzlich unterstützt werden.
Es ist einfach Jacke wie Hose, wem das Krankenhaus gehört. Aber wenn der Staat eben kommt und per Verordnung einen Großteil der Einnahmen verbietet, dann muss er entweder damit leben, wenn die Betriebe aufgeben – oder sie eben selbst mit Geld zuballern, bis diese Gefahr nicht mehr besteht.
Dieses Problem haben ja aktuell ziemlich viele Betriebe, nicht nur Krankenhäuser. Nur wäre die Schlagzeile, dass irgendein Krankenhaus schließen muss, weil insolvent, wirklich unabhängig davon, ob es nun ein böses kapitalistisch geführtes oder eines, dass einem Landkreis gehört, eine Schlagzeile, die jeder Regierung in einer weltweiten Pandemie wirklich ausgesprochen schlecht zu Gesicht stünde und die sie daher mit Sicherheit um jeden Preis vermeiden will.
Ebenfalls schlechte Schlagzeilen würden pleitegehende Zoos produzieren. Angeblich erarbeitet man in einigen bereits Pläne für Notschlachtungen, weil die Einnahmen nunmal seit geraumer Zeit Null Euro betragen, die Viecher aber trotzdem auf ihren gewohnten Mahlzeiten bestehen. Sowas aber auch… auch hier würde ich drauf wetten, dass keine Regierung Lust darauf hat, als diejenige dazustehen, die für die Notschlachtung irgendwelcher Zoo-Elefanten verantwortlich ist. Trotzdem sammeln Tierfreunde schon fleißig altes Brot und sowas für Zoos. Wobei mich mal interessieren würde, ob das mit den jeweiligen Zoos denn überhaupt abgesprochen ist und ob die das Risiko eigentlich eingehen wollen und können, solche Spenden zu verfüttern.
Ich weiß auch nicht, was ich von all dem halten soll. Eigentlich ist es ja schön, wenn Menschen sich hilfsbereit zeigen. Das dürfte auch in der Regel wirklich alles ernst gemeint sein. Aber es ist eben trotzdem nicht jedes Angebot der Hilfe oder jede gutgemeinte Idee am Ende wirklich hilfreich.
Aber selbst die wirklich hilfreichen Taten sind letztlich nur Tropfen auf verflucht heißem Stein, verpuffen in der allgemeinen Katastrophe sofort.
Wie schlimm das alles noch wird, wenn die Pandemie der heftigen Wirtschaftskrise weicht, weiß niemand. Aber es zeichnet sich bereits ab, dass es heftig werden kann. Heute wurde bekannt, dass bundesweit bereits 720.000 Firmen Kurzarbeit angemeldet haben. Amerika hat 16 Millionen Arbeitlose mehr. Und derartige Meldungen kann man momentan aus jedem Land der Erde hören. Das wird alles noch sehr krass.
Und mit krass meine ich eher so 1923-krass als 2008-krass.
Desweiteren melden mehrere Bundesländer schon mal an, dass es demnächst eine Maskenpflicht geben soll. Nervt mich tierisch. Ich glaube einfach nicht an diese Masken. Liegt vielleicht daran, dass ich lange genug mit so einem Scheißding im Gesicht gearbeitet habe und weiß, wie man sich damit verhält. Man kriegt kaum Luft, also zieht man sie dauernd von der Nase runter – und schon verliert sie ihre Wirkung. Irgendwann feuchtet sie einfach durch, vielleicht sitzt sie auch nicht so geil.
Und nicht zu vergessen kann sich auch über die Augen infizieren, über eine Brillenpflicht redet trotzdem keiner…
Wissenschaftliche Belege dafür, dass das Tragen einer Maske einen vor einer Infektion schützt, gibt es nach wie vor nicht. Wird es auch nicht geben, nehme ich an. Weil die Leute, die solche Studien machen würden, momentan hoffentlich Besseres zu tun haben.
Ja, so ein Lappen vor dem Mund kann verhindern, dass man Virus-Wolken in die Welt pustet, klar. Da haben sie ihren Nutzen und ich glaube, daraus zieht man auch diese Idee mit der Maskentragepflicht.
Nur kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, dass eine Maskentragepflicht uns umgehend ein „normales“ Leben zurückgeben können würde. Und die Länder, die diese Pflichten einführen, tun genau dies ja parallel dazu gerade nicht. Nur gehen aber die Infektionen eben auch so schon gut zurück, auch wenn eine zweite Welle erwartet wird.
Das alles bedenkend kommt einem diese Maskenpflicht vor wie eine Show für die Bürger: Hier, setzt Euch die Dinger auf, damit fühlt Ihr Euch dann sicherer – obwohl ihr es nicht seid.
Ich hasse Aktionismus und ich verachte Symbolpolitik. Hier werden mit der Maskenpflicht trotz einer eigentlich guten Entwicklung, Maßnahmen massiv verschärft, ohne, dass sich die wissenschaftliche Grundlage entsprechend geändert hätte.