Corona-Tagebuch: 70 Wochen Corona

Gestern vor 70 Wochen traten die ersten Corona-Beschränkungen in Kraft und wenige Tage darauf der komplette Lockdown Nummer 1. Was die aktuellen Zahlen betrifft, sieht es so aus, als würde Corona derzeit mindestens Pause machen. Vielleicht sind wir auch ganz durch damit, auch wenn die letzten Beschränkungen sicher noch eine Weile bleiben werden. Wir sind schließlich Deutschland, wir tun gerne so, als würden wir auf Nummer sicher gehen.

Wie dem auch sei: Nach 70 Wochen haben wir im Landkreis 113 Tote zu verzeichnen und aktuell 19 Infizierte. Letzteres schwankt täglich um 5 hin und her. Der Stand ist also einigermaßen stabil.

Auch die Landkreiszahlen sind in diesen Zeiten erfreulich langweilig. Alle Zahlen findet man in meinem Google-Spreadsheet.

Corona macht eben Pause.

Die Diskussionen um Teilthemen drehen sich auch etwas im Kreis. Im Ausland fällt die Maskenpflicht überall, hier immer noch nicht. Mir inzwischen egal. Wenn die Maskenpflicht alles ist, was erstmal bleibt, kann ich damit leben – wir müssen nur aufpassen, dass sie nicht für immer bleibt, denn ja, auch das ist den Regierungen grundsätzlich zuzutrauen. Viren gibt es ja schließlich immer.

Es wird immer lauter die Frage gestellt, mit welcher Formel man die Inzidenz sinnvollerweise ablösen sollte. Das ist gut, denn Inzidenz allein sagt in dieser Phase wenig aus. Wenn Inzidenzen im dreistelligen Bereich trotzdem keine Intensivstationen fluten, dann helfen die aktuellen Grenzen von 10, 35, 50, 100 und 200 (welche auch immer davon überhaupt noch Gültigkeit besitzen) ja nicht weiter bei der Bewertung der Situation.

Gestern ging die Einladung zur nachzuholenden 1. Faslamsversammlung aus dem letzten Jahr raus. Das Leben normalisiert sich Stück für Stück. Natürlich überlegt man sich immer noch, wie man sowas lieber draußen veranstalten kann und ist lieber etwas vorsichtig. Aber all sowas ist endlich möglich und auch verantwortbar.

Die Pandemie mag noch nicht vorbei sein, vielleicht kommt auch wirklich noch die nächste Welle und noch ein Lockdown. Ich möchte da den Tag nicht vor dem Abend loben, auch wenn es echt langsam reicht.

Aber so, wie es jetzt grade ist, plus das die Impferei immer weiter geht und es endlich mehr Impfstoff gibt, als zu bewältigen ist, so hat man wenigstens mal das Gefühl, dass wir da insgesamt auf einem guten Weg sind und Corona wirklich bald Geschichte ist.

Diese Tagebucheinträge werden dementsprechend momentan seltener. War im letzten Sommer auch mal ne zeitlang so. Ich wollte ja hier beschreiben, wie das Leben sich verändert, welche Phänomene die Pandemie mit sich bringt und so weiter. Je normaler das Leben ist, desto weniger Inhalt habe ich und momentan sind die Einschränkungen wirklich sehr überschaubar geworden und entsprechend unspektakulär.

Und das ist gut. Vor allem tut es gut, uns allen.