Corona-Tagebuch: 60 Wochen Lockdown

Das sind allein die Regel-Änderungen seit November.

Am morgigen Dienstag ist die 60. Woche seit den ersten Einschränkungen im letzten Frühjahr rum. 60 Wochen Lockdown. Ja, einige Wochen davon war der Lockdown sanfter, als er jetzt ist oder seit November war.

Aber allein der für die 4-6 Wochen ab November angekündigte „kurze harte Lockdown“ dauert inwzwischen volle 27 Wochen.

Heute treten zwar einige maßgebliche Lockerungen in Kraft. Die nehmen aber private Kontakte wieder mal vollständig aus. Kinder dürfen wieder Sport treiben, auch Mannschaftssport. Einzelhandel und Außengastronomie dürfen wieder öffnen, mit diversen Hygieneauflagen natürlich. Und vor allem mit Tests. Gleiches gilt für das Beherbergungsgewerbe und verschiedene weitere touristische Angebote.

Das ist erstmal alles positiv, auch wenn ich die Verweigerung, einfach mal zur Kenntnis zu nehmen, dass nicht bloß Kinder nach 27 Wochen ein paar soziale Kontakte brauchen könnten, insgesamt ärgerlich finde.

Allerdings gibt es auch dort ja etwas Licht: Geimpfte zählen ab sofort nicht mehr, wenn es um Kontaktbeschränkungen geht. Sprich: Wenn von vier Leuten zwei geimpft sind, ist es wurscht, dass die alle aus verschiedenen Haushalten kommen.

Das ist ein Zustand, der jetzt noch relativ irrelevant ist, es aber absehbar nicht mehr lange sein wird. Der Regelung liegt ein vollständiger Impfschutz zugrunde, der ja 14 Tage nach der zweiten Impfung gegeben ist. Vielleicht ist es deswegen auch eigentlich egal, dass für private Kontakte wieder nichts geregelt worden ist. Keine Ahnung.

Was aber auffällt ist, dass die Zahlen irgendwie schon wieder stagnieren. Die Inzidenz bewegt sich so gut wie gar nicht, die Infektionsfälle wackeln ein bisschen hin und her. Jedenfalls hier im Landkreis.

Landesweit sieht das in Niedersachsen zwar leicht besser aus aber auch da deutet sich ein Sockel an.

Entwicklung der Inzidenz in Niedersachsen

Und das wirft nach wie vor die Frage auf, ob Inzidenzen alleine wirklich der zentrale Kriterium sein sollten oder auch nur sein können.

Vielleicht endet die Pandemie jetzt auch wirklich nach und nach, so dass diese Frage gar nicht so relevant ist. Aber so wie sich die Entwicklung hier darstellt – und das nicht zum ersten Mal – scheint die Inzidenz einfach irgendwann zu stagnieren und sofern es dann genug Impfungen gibt und entsprechend weniger schwere Verläufe oder gar Tode eintreten, finde ich es schon fragwürdig, dass man sich dann nur auf Inzidenzzahlen konzentriert.