Gedenktag ist es ja seit langer Zeit, das ist auch gut so. Aber Feiertag?
Ich halte den 23. Mai für wesentlich feierlicher. Der markiert die eigentliche Zäsur. Es war der Tag, an dem die Deutschen die Nazizeit endgültig beendet haben – indem sie die Würde des Menschen zur obersten Staatsdoktrin gemacht haben.
Sich militärisch besiegen zu lassen, so froh wir alle heute über diese Niederlage sein sollten, ist ein eher seltsamer Anlass für ein Freudenfest.
Die Beendigung der Barbarei durch eine dieser so konsequent wie es nur geht abschwörende Verfassung, die einem kaputten, unfreien und wirtschaftlich darniederliegenden Land in der Folge Freiheit und Wohlstand gebracht hat, würde ich lieber feiern.
Von mir aus auch in Form eines neuen Feiertages, wenn es denn unbedingt einen braucht.