Chromebook

Chromebook als Blogger-Gerät

Seit die Dinger auf dem Markt sind, finde ich sie interessant. Anfangs wirklich nur als Konzept interessant, da sie mir technisch noch nicht so wahnsinnig ausgereift erschienen. Seit 2011 gibt es Chromebooks, jetzt habe ich mir eins zugelegt. Anlass? War halt recht günstig und der Wunsch, so ein Teil zu haben, nach wie vor vorhanden.

Was ist ein Chromebook? Im Prinzip ein schlankes, flottes Notebook, das für die gängigsten Sachen ausreicht. Für vieles, was ich sonst so mache, zwar nicht, zum Beispiel Bildbearbeitung oder generell die Bearbeitung von Medien oder auch die Erstellung von Grafiken. Betriebssystem ist nicht Windows, sondern eben Chrome OS und das ist vereinfacht gesagt Googles Chrome Browser im Kern, erweitert um das nötigste, was ein Betriebssystem eben braucht. So sah das Konzept anfangs jedenfalls aus. Mittlerweile lassen sich zum Beispiel auch Apps aus dem Play Store problemlos installieren, was das Ding eigentlich zu einem Android-Tablet in geil mit echter Tastatur macht – und genau sowas wollte ich eigentlich haben: Ein unkompliziertes, leichtes, kleines Gerät für das Nötigste.

Ich fand die Chromebooks also schon lange cool, allerdings für das, was sie am Ende waren, ein kleines Bisschen zu teuer. Bis ich auf ein Angebot für das 11-Zoll-Gerät Spin 311 von Acer stieß, denn das gab es jetzt für knapp über 200 Euro zu ergattern. 4GB Ram, Intel-Celeron-Prozessor, 64GB interner Speicher, was auch gern etwas mehr hätte sein dürfen, man mit ner Micro-SD oder einem Speicherstick bei Bedarf aber günstig erweitern kann aber großartig Software installieren wollte ich ohnehin nicht, so dass ich vermutlich mit dem internen Speicher klar kommen werde.

Das Ding jedenfalls kam mir vor wie eine runde Sache und deswegen habe ich es relativ spontan bestellt. Seit einigen Stunden habe ich es nun und habe mich so ein wenig in das Ding eingearbeitet.

Das klingt größer, als es ist. Denn das System ist praktisch idiotensicher, man kommt relativ intuitiv rein.

Es sind fast keine Apps vorinstalliert, das meiste läuft ohnehin direkt über den Browser. Wie der Name Chromebook ja schon sagt. Finde ich eigentlich auch genau richtig für mich, denn was immer geht, läuft bei mir auf jedem anderen Rechner eh schon direkt über den Browser. Ich mag es, wenn ich theoretisch an jedem Rechner alles erledigen kann, was ich will und dazu sind im Browser laufende Dienste nunmal top. Chromebook treibt dieses Konzept sozusagen auf die Spitze. Plus, dass man es beinahe wie ein Smartphone benutzen kann (nicht ganz, da manche Apps, zum Beispiel einige Spiele, nicht laufen und es auch nicht die komplette Sensorik gibt, die man vom Smartphone kennt – aber einen Kompass brauche ich in nem Notebook auch nicht zwingend).

Das Teil ist einfach elegant. Man kann den Bildschirm komplett rumdrehen, dann hat man quasi ein Tablet, zumindest optisch. Ich weiß nicht, ob das etwas ist, dass ich ernsthaft sinnvoll finde aber ich mag es, dass das geht. „Convertable“ nennen sie das. Ja okay. Sinnlos aber trotzdem elegant. Stromversorgung läuft über USB-C. Heißt: Im Notfall lässt es sich auch über ne Powerbank laden und vermutlich auch über das Ladekabel meines Smartphones. Saupraktisch für unterwegs.

USB-C-Ports zur Spannungsversorgung hat das Ding übrigens gleich zwei. Ich gehe nicht davon aus, dass es sinnvoll ist, zwei Ladekabel oder so anzuschließen, es ist aber so, dass man über einen der beiden Anschlüsse zum Beispiel einen Monitor anschließen kann. Ein HDMI-Anschluss fehlt leider, daher geht das ohnehin nicht anders.

Weitere Anschlüsse: 2 USB3-Anschlüsse, Klinkenbuchse für Kopfhörer.

Bluetooth und WLAN sind natürlich an Bord (LAN übrigens nicht, benutze ich aber ohnehin nicht) und in den Einstellungen lässt sich auch noch ein „Mobilfunk“ ein- und ausschalten, aus dem ich bisher nicht wirklich schlau geworden bin, denn Platz für ne SIM-Karte gibt es eigentlich nicht.

Ohnehin habe ich noch einige kleinere Fragezeichen auf meiner kleinen Inbetriebnahme-Checkliste. Zum Beispiel kann man sich irgendwie mit seinem Smartphone einloggen, allerdings wird mir dort immer nur mein Zweithandy angezeigt, mit dem das möglich sein soll, mein normales Handy kann ich da nicht eintragen. Warum das so ist und ob überhaupt und wenn ja wie ich das ändern kann, habe ich noch nicht rausgefunden. Ist auch egal, weil ich auch kein Problem damit habe, mich normal einzuloggen. Trotzdem seltsam.

Werde ich schon noch rausfinden. Eine Kamera hat das Ding auch. Eine ziemlich beschissene. Werde ich sowieso nicht benutzen aber ist wohl bei solchen Geräten irgendwie obligatorisch.

Was mir gut gefällt: Ordentliche Akkulaufzeit, Tastatur in sinnvoller, gut nutzbarer Größe, auch wenn man längere Sachen schreiben will. Großes Touchpad, das mich nicht völlig in den Wahnsinn treibt, auch wenn ich Touchpads wann immer möglich meide. Laut/leise-Wippe an der Seite des Gerätes. Bauweise wie ein Smartphone oder Tablet, also ohne Lüfter und damit schön leise. Insgesamt ein schönes, schlankes Design ohne Schnickschnack.

Was mir so mittelgut gefällt sind eigentlich die angesprochenen Dinge: Die überflüssig schlechte Kamera und der geringe Speicher. Und Kleinigkeiten: Ja, die integrierten Lautsprecher sind natürlich Scheiße. Ja, 11 Zoll ist ne Monitorgröße, an die ich mich eventuell erst ein wenig gewöhnen muss (aber für die ich mich hier auch bewusst entschieden habe, es sollte ja ein kleines und damit möglichst mobiles Gerät sein). Und es fehlt das Nummernpad, was natürlich auch Folge der Baugröße ist. Ich benutze gerne Nummernpads, hätte es aber auch scheiße gefunden, wenn dafür die Tastatur unbenutzbar klein geworden wäre, insofern ein Kompromiss, den ich vernünftig finde.

Bei der Darstellungsqualität des Bildschirms wäre noch ein wenig Luft nach oben gewesen. Aber wie schon weiter oben festgestellt: Grafikanwendungen laufen hier sowieso nicht drauf und dafür habe ich es auch nicht angeschafft. Zum Lesen und Schreiben reicht es, zum mal nen Film gucken oder so auf jeden Fall auch.

Ja und ansonsten habe ich bisher nichtszu meckern. Das Gerät macht was es soll und das schön flott und leise und es macht Spaß, damit zu arbeiten. Preis und Leistung stehen meiner Meinung nach in genau dem unschlagbaren Verhältnis, dass ich erwartet hatte. Geiles teil, das ich schon jetzt nicht mehr missen möchte.