Trotz meiner nun bald 40 Lenze habe ich bis dato erst zwei Mal eine Oper besucht. Einmal die in Hannover, damals handelte es sich um irgendein italienisches Stück, von dem ich heute nicht mal mehr den Namen weiß. Vergangenen Freitag verschlug es mich – freiwillig – in die Hamburger Staatsoper. Mozarts Zauberflöte stand auf dem Programm. Deutsch, dachte ich, hätte zumindest den Vorteil, dass man nicht dauernd mitlesen muss, was da gesungen wird.
Das war ein Irrtum, denn leider verstand ich vom Gesang trotz der deutschen Sprache inhaltlich zu wenig, weigerte mich aber auch, mitzulesen und versuchte stattdessen die Musik zu genießen.
Okay, im ersten Teil bin ich glaube ich einmal kurz eingenickt. Danach ging es aber. Musikalisch ist es auf jeden Fall sehens-, beziehungsweise hörenswert, gar keine Frage. Was mich aber wirklich nachhaltig beeindruckt hat, war die technische Umsetzung. Auf der Bühne gab es nämlich so eine Art Vorhang aus vielleicht hundert in einer Matrix angeordneten Lampen. Das Stück spielte mal davor, mal dahinter, mal mittendrin. Aber dieser Vorhang konnte nicht nur stellenweise magisch funkeln und so tolle Effekte liefern, er ließ sich auch als Bildschirm mit zwar niedriger aber trotzdem für klar erkennbare Bilder ausreichende Videos nutzen. Und so wurde hier der am Orchestergraben stehend singende Solist in bunten Falschfarben wiedergegeben oder auch andere Darsteller beim Tanzen und vieles mehr. Das fand ich geil, so einen Vorhang könnte ich mi rauch ganz gut zuhause an der Wand des Partykellers oder so vorstellen…
Insgesamt beeindruckten mich Technik und Ablauf dieses Opernbetriebes einfach doch mehr, als das Stück selbst. Allein schon der Saal selbst mit seiner enormen Höhe und Balkonen in vier bis fünf Etagen ist krass anzusehen. Sollte jeder mal gemacht haben – und kostet übrigens weniger, als so mancher Kinobesuch.