Im Jahr 1994 habe ich mir meinen ersten Computer gekauft. Vom Konfirmationsgeld. Natürlich war das eine MS-DOS-Maschine und von irgendwo war mir auch Windows 3.11 „zugeflogen“ – das ich eigentlich recht cool fand, auch wenn man wenig damit anstellen konnte (zumindest anfangs, denn ich hatte wirklich so gut wie nichts, das in Windows lief).
Aber schon kurze Zeit später kam Windows 95 raus und das feiert in diesen Tagen sein 25. Jubiläum. Quasi. Denn ernsthaft benutzen wird das wohl schon lange niemand mehr.
Bemerkenswert aus heutiger Sicht ist der Werbespot:
Der hat eine wirklich sehr theoretische Welt gezeigt, in der Leute überall irgendwelche Sachen mit Windows 95 machen. Aus heutiger Perspektive nicht ungewöhnlich, wir alle laufen ja ohne Smartphone auch nicht mehr aus dem Haus. Aber 1995? Gab es eigentlich nicht mal wirklich sinnvoll nutzbare Laptops für unterwegs. Und die, die es gab, waren irrsinnig teuer und fristeten eher ein Nischendasein unter ganz besonders wichtigen Geschäftsleuten. Mit der Realität für den Otto-Normalanwender hatten diese Bilder eher wenig zu tun.
Mein Erstkontakt zu Windows 95 war eine einzelne Diskette, die irgendeine Computermagazin beilag, dass ich mir wohl damals gekauft hatte. Da war eine Demoversion des kommenden neuen Betriebssystems drauf. Keine Ahnung, ob es sowas danach jemals wieder gab, dass man Demoversionen von Betriebssystemen verteilte. Ich glaube, im Wesentlichen war da auch nur so eine Art animierter Slideshow drauf.
Wirklich cool wurde Windows 95 eigentlich auch erst, als der Nachfolger kam. Windows 98 sah nicht so viel anders aus, war aber einfach die ausgereifte Fortentwicklung, mit der man dann wirklich gut arbeiten konnte und auch wollte.
Nichtsdestotrotz begann heute vor 25 Jahren das erste richtige Windows seinen Siegeszug und ich glaube, ich hatte so ziemlich jede Version danach mindestens mal ein paar Jahre irgendwie in Gebrauch. Nicht alle waren toll, gefühlt ist jede zweite Version einfach nur ärgerlich gewesen. Windows 10 allerdings, mit dem zumindest bis auf Weiteres das Weiterzählen der Versionen geendet hat, gehört eindeutig zu den besseren Versionen.
Und selbst Windows 10 kommt ohne die deutlichste Innovation, die Windows 95 ausgezeichnet hat (und auf die insbesondere in der Werbung massiv hingewiesen wurde, nicht nur, durch den Stones-Song, der quasi den gleichen Namen wie das Feature trägt): Den Start-Button.
Der war in der Form neu – auch wenn er eigentlich schon in Vorgängerversionen da war, nur dort eben „Programm Manager“ hieß und das einzige Symbol auf dem Desktop war, wenn man alles zu hatte.
Und der Papierkorb, der war glaube ich auch mit Windows 95 auf einmal da. Was fand ich den albern… man löscht Sachen aber eigentlich löscht man sie auch nicht… was soll sowas?
Habe mich aber inzwischen mit beidem arrangiert ;)