Der tiefere Sinn der Europäischen Union ist das Verbieten von Dingen.
Nein, das ist natürlich in Wirklichkeit nicht der tiefere Sinn der EU. Aber sie tut verdammt viel dafür, dass man genau diesen Eindruck bekommt.
Verbotsvorschlag der Woche: Strohalme, Plastikgeschirr, Wattestäbchen, Luftballonhalter verbieten, wenn diese aus Plastik hergestellt werden. Denn andernfalls geht die Welt unter.
Das ist natürlich, wie so oft, reine Symbolpolitik, die um Applaus der eher politikfernen Bürger buhlt, die nicht allzu viel über Sinn und Unsinn von Regeln nachdenken. Praktischen Nutzen wird so ein Verbot für niemanden haben und deswegen regt sowas natürlich den denkenden Teil der Bürger auf, auch wenn die tumben Massen wie immer applaudieren und sich für noch bessere Menschen halten können, weil man ihnen endlich mal wieder was verboten hat.
Der Anteil deutscher oder von mir aus auch europäischer Strohhalme in den Weltmeeren dürfte verschwindend gering sein und die Plastikmengen durch solche Kleinteile sind ohnehin ein Witz.
Ich hätte aber einen anderen Vorschlag, falls es denn wirklich um die Reduzierung des Plastikmülls gehen soll und nicht darum, die erwähnten tumben Massen mit einem neuen weltverbessernden Verbot zu beglücken.
Diese Dose enthält Eistee, der wiederum zu 51% „Molkenerzeugnis“ enthält. Keine Ahnung, was genau das eigentlich ist aber jedenfalls hat man hier praktisch Eistee aus Milch gemacht. Was soll der Blödsinn, denkt man sich kurz. Bis man auf den Hinweis „Pfandfrei“ am oberen Dosenende stößt. Ja, das Zeug ist nicht mit dem ohnehin albernen Müllpfand belegt, weil es eben aus Milch hergestellt wird. Oder besser gesagt: Hier wurde allen Ernstes Eistee aus Milch gemacht, was normalerweise eine völlig abwegige Idee wäre und seinen Sinn allein dadurch erhält, dass er damit in pfandfreien Verpackungen daherkommt. Was wiederum den Dönerladen freut, in dem ich sie gekauft habe, denn das spart halt immerhin 25 Cent am Preis.
Diese Dose enthält Eistee, der wiederum zu 51% „Molkenerzeugnis“ enthält. Keine Ahnung, was genau das eigentlich ist aber jedenfalls hat man hier praktisch Eistee aus Milch gemacht. Was soll der Blödsinn, denkt man sich kurz. Bis man auf den Hinweis „Pfandfrei“ am oberen Dosenende stößt. Ja, das Zeug ist nicht mit dem ohnehin albernen Müllpfand belegt, weil es eben aus Milch hergestellt wird. Oder besser gesagt: Hier wurde allen Ernstes Eistee aus Milch gemacht, was normalerweise eine völlig abwegige Idee wäre und seinen Sinn allein dadurch erhält, dass er damit in pfandfreien Verpackungen daherkommt. Was wiederum den Dönermann freut, bei dem ich sie gekauft habe, denn das spart immerhin 25 Cent am Preis.
Mein Gedanke dazu: Wenn dermaßen absurde Produkte durch ulkige Anreize erschaffen werden können, warum befreien wir dann nicht einfach alle Verpackungen, die nicht aus Plastik sind von dem idiotischen Müllpfand? Von mir aus wird dann zum „Ausgleich“ jede Plastik-Käseverpackung mit 25 Cent Pfand belegt, was mich zwar genau so nerven würde, wie bei Getränken, aber immerhin irgendwie konsequent wäre.
Schließlich ist das Problem ja angeblich Plastik und nicht Plastik um Getränke. Beziehungssweise sollte das eigentlich das Problem sein, wenn es denn wirklich um die Lösung eines Problems ginge und nicht darum, den Bürger zu dressieren und ihm gleichzeitig einzureden, dass seine per Gesetz motivierten schwachsinnigen Handlungen irgendeinen höheren Sinn hätten.
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Nachtrag: Johannes Kaufmann notiert zur Plastikdebatte bei den Salonkolumnisten bezüglich der neuen EU-Verbotsphantasien: „Null Effekt bei gleichzeitig maximalem Frustrationspotenzial“. Lesenswert.