Kartoffelhumor

Traue keinem Hype. Ein Ratschlag, an den ich mich oft halte, aber neugierig bin ich nun mal auch. Und deswegen habe ich mir „LOL“ reingezogen. Eine Show, von der zig Podcasts geschwärmt hatten und darunter auch viele, deren Humor mir gefällt. Ist es da so verwerflich, dass ich der Sendung eine Chance geben wollte?

Die Show war wie ein Autounfall. Das Konzept ist im Prinzip ein Comedian-Big-Brother und man darf nicht lachen. Die Comedians müssen sich also gegenseitig rauswerfen, in dem sie ihre Kollegen zum Lachen bringen. So weit so gut.

Das führt unweigerlich dazu, dass es extrem albern wird.

Ja, ein paar lustige Nummern waren natürlich dabei. Aber 90 Prozent der Gags war bescheuert, Pipikaka, dämlich flach oder viel zu vorhersehbar. Ja, ich habe hin und wieder gelacht. Und das war sehr angenehm, denn das bisschen Lachen unterbrach in dem Fall das ansonsten vorherrschende Fremdschämen.

Eine ganz furchtbare Sendung, wirklich. Das Beste, was ich darüber sagen kann, ist, dass der mit Abstand lustigste Mensch des Casts am Ende gewonnen hat. Ein Mensch, dessen Nummern normalerweise im Niveau erheblich über so einem billigen Kartoffelhumor liegen.

Und der konnte sich im Finale gegen den mit Abstand unlustigsten Menschen des Casts durchsetzen, der wirklich die ganze Zeit nichts als übelsten Slapstick von sich gab und der mir bis dato nicht mal bekannt gewesen ist.

Ich habe drei Stunden Lebenszeit an diese Schrottshow verschwendet. Naja, vielleicht auch nicht. Denn jetzt weiß ich definitiv, warum ich auf keinen Fall die bereits angekündigte zweite Staffel angucken werde.

Das so ein Kack dermaßen erfolgreich sein kann, tut beinahe körperlich weh.