„For all Mankind“ (Apple TV+) – Nachtrag

Jetzt da ich die zweite Staffel halb durch habe, muss ich dringend einen Nachtrag hierzu machen. Denn die Serie ist inzwischen eine andere. Ja, auch dieser Artikel enthält Spoiler!

Oder auch nicht. Also natürlich ist es immer noch alternative Geschichtsschreibung und so.

Aber wo es anfangs einfach nur die Frage war, wie es wohl gewesen sein könnte, wären die Russen zuerst auf dem Mond gewesen und dann etwas albern abdriftete in Richtung der nächste große Schritt der Weltraumforschung sind jetzt mal ein paar Frauen im All, zeigt uns die Serie ab der zweiten Staffel eine sehr interessante Alternative zur Realität in der Richtung, wie das Raumfahrtprogramm hätte weitergehen können, hätte man es einfach nie gestoppt. Die Serie führt uns nämlich bis in die 80er und 90er Jahre, man fliegt irgendwann mit Space Shuttles zum Mond und so weiter. Es gibt Mondbasen, Weltraumflüge sind etwas völlig Normales, fast alltägliches. Man zeigt uns eigentlich eine Zukunft, wie man sie sich in den 50ern und 60ern vorgestellt hatte – aber sie sieht so aus, wie sie von heute aus betrachtet halbwegs realistischerweise hätte aussehen können.

Und das ist ja mal eine absolut geile Mischung!

Von der Story her wird es dafür etwas Banane. Man bringt halt menschliches Drama rein. Was soll man auch sonst tun. Es stört nicht weiter, irgendeine Rahmenhandlung brauchen wir ja. Besonders aufregend ist das nicht. Aber es macht einfach Spaß, diese mögliche Welt von gestern zu sehen – und sie wirkt an verdammt vielen Stellen realistisch genug, um das einfach cool zu finden.

Als Dramaserie vielleicht nur bedingt zu gebrauchen. Aber als höchst interessantes und gut gemachtes Szenario eine absolute Empfehlung für jeden, den raumfahrtinteressiert ist wirklich eine Empfehlung.