Das Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt bekannt: Bei 5G kann man sich Zeit lassen

Ich präsentiere die aktuell fehlerhafteste Fehlbesetzung der an Fehlbesetzungen gewiss nicht armen Bundesregierung. Ich mache das an drei Zitaten der zuständigen Ministerin (gelernte Bankkauffrau mit Fernuni-Diplom in BWL – ich gehöre nicht zu denen, die behaupten, Minister müssten ihr Fach unbedingt auch vor der Politik schon geatmet haben aber möglicherweise ist das hier trotzdem Teil des Problems) fest, die grade durch die Medien geistern.

„5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig“


Das ist völlig korrekt: „An jeder Milchkanne“ wäre nämlich viel zu wenig. 
Eher brauchen wir es an jeder Milchkuh.

Wenn wir 4G flächendeckend haben, sind wir schon sehr gut ausgestattet. 

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär… bis dieser Zustand so eintritt, gehen vermutlich noch einmal Jahrzehnte ins Land. Der Regierung ist das offensichtlich schnurzegal.

Um in die Fläche zu gehen, können wir uns ein bisschen Zeit lassen.

…was ja mal ein ganz neues Konzept im deutschen Breitbandausbau wäre: Sich einfach mal ein bisschen Zeit lassen.

Ich fasse mal zusammen: Der Ministerin ist der Zweck ihres Ressorts egal oder sie hat den Sinn einfach nicht verstanden. 

Wie sie auf diese abstrusen Äußerungen kommt, die eigentlich das Gegenteil dessen sind, was man von einem verdammten Wissenschafsministerium erwartet, kann man allerdings auch erklären – macht die Sache nur nicht besser.

Denn es geht darum, die durch immer neue Auflagen immer weniger attraktiv werdenden 5G-Frequenzen zu einem guten Preis loszuwerden, damit man mit der Kohle einen „Digitalfonds“füllen kann. Der wiederum soll den Breitbandausbau fördern.

Heißt: Man tritt im Endeffekt beim Breitbandausbau auf die Bremse, damit man Geld für den Breitbandausbau hat. Alles klar soweit?