In Winsen ist morgen Bürgermeisterwahl. Ich werde den Amtsinhaber André Wiese wählen. Warum? Nun…
Mich würde interessieren, wessen Garten sie da bepflanzt hat 😂 clever, den für so einen Dreh zur Verfügung zu stellen.
Nein, im Ernst: Gut gemachtes, interessantes Video. Ich frage mich zwar, warum man das erst jetzt zu sehen kriegt aber das ist ja nicht meine Baustelle.
Inhaltlich stößt mir ein wenig sauer auf, dass es dort offenbar komplett nur um Themen in der Innenstadt geht. Die Ortsteile werden sogar noch in einem Versprecher einfach „Orte“ genannt, als würden sie gar nicht wirklich zur Stadt dazu gehören. Das deckt sich mit dem komischen Eindruck, den aus Ortsteilssicht einfach dieser seltsam große Fahrradfokus erweckt.
Dass Susanne Menge die Struktur unserer Stadt in so kurzer Zeit nicht hundertprozentig begreifen kann, verstehe ich und nehme ich ihr nicht übel. Sie hat aber mit Grünen und SPD zwei Parteien mit vielen erfahrenen Leuten beratend zur Seite, die ihr dieses hätten nahe bringen können. In Winsen leben gut 300 Einwohner pro Quadratkilometer. Menge kommt aus Oldenburg, wo es 1600 sind. In Oldenburg leben 170.000 Menschen, in Winsen 35.000 – obwohl Winsen flächenmäßig sogar größer ist als Oldenburg.
Daraus ergeben sich, finde ich, gewisse Konsequenzen und wenn ich dann so Vorschläge aus den Reihen von Menges grünen Beratern lesen muss, die am liebsten selbst noch die Dörfer Winsens mit irgendwelchen Mietskasernen dichtbauen wollen, drängt sich ein Bild und eine Vision von Winsen auf, die wirklich nichts mit meinen eigenen Ansichten zu tun hat.
Winsen, das ist nicht nur Innenstadt und Winsen ist auch nicht Innenstadt und 13 Ortsteile, die unbedingt genau so aussehen müssen wie die Innenstadt. Sondern das sind alles ehemals selbständige Ortschaften mit eigenem Vereins- und Sozialleben, mit eigenen Traditionen und Ortsbildern – und auch mit eigenen Interessen und Bedürfnissen, die nunmal nicht die gleichen sind wie die in der Innenstadt.
André Wiese hat das verstanden. Von Susanne Menge dieses zum jetzigen Zeitpunkt zu erwarten wäre unfair – aber ihre politischen Unterstützer hier vor Ort, die müssten es eigentlich besser wissen. Und da tut es mir Leid, in dieser Hinsicht fühle ich mich von einer möglichen Bürgermeisterin Menge einfach deutlich schlechter repräsentiert.