Einer meiner Facebook-„Freunde“ (einer von denen, die ich noch nie im Leben gesehen habe) zelebriert seit Wochen, dass er sich der 5000-Freunde-Grenze nähert. Mehr lässt Facebook halt einfach nicht zu, weil selbst Facebook es für eine absurde Vorstellung hält, dass jemand mehr als 5000 Leute persönlich kennen könnte.
Besagter „Freund“ gab also seit Wochen alle paar Tage (manchmal auch täglich) Wasserstandsmeldungen ab wie „4922 – bald sind die 5000 voll!“. Vor etwa zwei Stunden dann „5000 ‚Facebook-Freunde‘ Danke!“. Nur, um direkt im ersten Kommentar darunter darauf hinzuweisen, dass er nunmehr ja „Platz schaffen“ müsse für neue, interessante Kontakte.
Also ja, ich habe wahrscheinlich auch deutlich mehr Kontakte auf Facebook, als normal ist. Ich kenne auch bei weitem nicht jeden der Kontakte dort persönlich. Liegt aber auch daran, dass ich jeden, der mit mir „befreundet“ sein will erstmal annehme, solange nicht irgendwas Schwerwiegendes dagegen spricht. Ich bin da also nicht sonderlich wählerisch. Ich lege es aber auch nicht drauf an, da masseneise Kontakte zu sammeln, ich selbst adde zum Beispiel nur sehr selten mal Leute aktiv.
Es ist zwar nicht meine Welt aber ich kann irgendwo noch so halbwegs nachvollziehen, dass es manchen Leuten vielleicht wirklich etwas gibt, möglichst viele „Freunde“ anzusammeln, vielleicht sogar, das seltsame Ziel zu verfolgen, diese „magische“ 5000er-Grenze zu erreichen. „Guck mal wie geil ich bin, ich hab mehr Freunde, als Facebook erlaubt“ und so. Ja, meine Phantasie lässt es zu, mir vorzustellen, dass Leute sowas toll finden.
Aber sich dieses Ziel setzen um unmittelbar nach seinem Erreichen anzufangen, Kontakte zu löschen, um sie mit anderen Personen zu ersetzen? Das finde ich dann in der Kombination schon wieder so bemerkenswert sinnlos, dass mir umgehend das alte Ron-Swanson-Zitat
Nature is amazing
in den Sinn kommt.