Gut, letzten Endes stellt die Aktion eigentlich eher das Passwesen insgesamt in Frage und zielt schon wieder auf das Thema Flucht und Migration ab, was hinsichtlich der Datensammelei dann leider wahlweise die falschen Leute triggert oder vielleicht auch die richtigen Leute falsch. Es lenkt ein wenig von der wichtigen Frage ab, ob wir uns eigentlich wirklich mit der staatlichen Datensammelwut insbesondere im Hinblick auf die supersensiblen biometrischen Daten abfinden wollen.
Denn biometrische Daten haben nunmal die Eigenschaft, dass man sie nicht, wie ein Passwort, mal eben ändern kann. Sie dienen dauerhaft der Identifizierung und wir können nach ihrer Erfassung auch (fast) nichts dagegen tun, dass man sie als solche verwendet. Genauer gesagt dient ja ihre Erfassung unmittelbar der Verwendung, beispielsweise auf Reisen. Ohne Pass kommen wir weder in den Flieger noch ins Zielland, geschweigedenn von dort wieder zurück nach Hause. Wir werden gezwungen, die sensibelsten Daten, über die wir verfügen, dem Staat zu übergeben.
„Peng!“, über deren sonstige Aktionen man sicher geteilter Meinung sein kann, hat nun eine Software entwickelt, mit der sich die biometrischen Merkmale von Gesichtern von zwei Personen so mischen lassen, dass am Ende ein Passfoto entsteht, mit dem zwei Personen reisen können. Der Mensch wird es als Person 1 identifizieren (die, die vor ihm steht) und der Computer als legal reisende Person 2 (auf die der Pass ausgestellt ist).
Damit ist der Wert aktueller Gesichtserkennung erst einmal stark in Frage gestellt. Die Beweiskraft biometrischer Fotos ist damit im Grunde genommen dahin.
Und für mich wirft das sofort die Frage auf, wie gerechtfertigt dann noch das Erfassen biometrischer Gesichtsdaten noch ist, wo es doch aus Datenschutzgründen ohnehin schon immer bereits äußerst fragwürdig gewesen ist.