Nichtlösung eines Nichtproblems

Eigentlich weiß jeder, dass mein Nachbarort, die Freie und Hansestadt Hamburg kein Autodieselabgasproblem*, sondern ein Fahrzeugproblem hat. Die Straßen sind einfach völlig überlastet. Man hatte jetzt die völlig aus dem Ruder laufende Autodiesel-Debatte (ode sollte man besser „Kampagne“ sagen?) einfach mal dazu missbraucht, zu gucken, ob sich mittels Diesel-Fahrverboten irgendwas verbessern lässt.

Nun ist es eingeführt und, Überraschung: Nö, keinerlei Verbesserungen konnten festgestellt werden. Dafür haben sich ein paar Sachen verschlechtert, zum Beispiel für Leute, die dort wohnen, wo nun ein Teil des Verkehrs stattdessen durchgeht und die Anwohner in den Wahnsinn treibt. Ja, wer hätte denn sowas ahnen können…

Städte mit einem Autoproblem sollten ihren ÖPNV aufbohren und dann den Straßenverkehr stark einschränken, vielleicht sogar teilweise komplett verbieten oder über eine hohe Maut dafür sorgen, dass das nur nocht macht, wer gute Gründe dafür hat.

Das sorgt bei den Betroffenen natürlich auch wieder für viel Frust. Aber aktuell fahren Leute, die in meiner von Hamburg nicht sehr weit entfernten Nachbarschaft leben teilweise regelmäßig Stunden, weil die Staus sie einfch nicht vorankommen lassen – und viel frustrierender als jetzt kann es für diese Leute eigentlich auch nicht mehr werden.

* Hätte sie eines, würde sie als erstes die wesentlich krasseren Schiffsdiesel verbieten, die durch die Stadt fahren. Und das sind in Hamburg nicht bloß die großen Pötte in der Elbe, sondern eben auch der wassergebundene Teil des ÖPNV und wohl hunderte Ausflugsschiffe…. natürlich verlöre Hamburg damit einen wichtigen Teil seines Flairs. Das ist halt das Risiko dabei, wenn man eine Lapalie (wie Abgase) zu einem Problem hochstilisiert, obwohl man eigentlich ein ganz anderes Problem lösen will…